Shanghai 上海

Hallo meine Lieben,

endlich wieder ein neuer Blogeintrag 😊 Ich schreibe schon so lange daran, habe ihn aber irgendwie nicht fertig bekommen. Jetzt aber 😊

Ich bin jetzt schon 5 Monate in China und die Zeit vergeht so unglaublich schnell. Ich habe mich gut eingelebt. Im Juni habe ich meine eigene Wohnung bezogen. Ich habe eine 1-Zimmerwohnung mit einer Küchenzeile und einem Bad. Die Wohnung ist möbliert, weil ich ja keine eigenen Möbel mitgenommen habe. Sie liegt in der gleichen Gegend wie das Appartment, in dem ich im 1. Monat gewohnt habe – hier gefällt es mir auch ganz gut. Morgens nehme ich einen Bus zur Arbeit und die U-Bahn ist auch ganz in der Nähe.  Hier kann ich mich wohlfühlen, es ist ein schönes Gefühl, abends in seine eigenen 4 Wände zurückzukommen.

Auch habe ich vor einiger Zeit mit einem Sprachkurs begonnen. Ich habe eine ganz liebe, junge Chinesischlehrerin (25), die ich 2x pro Woche treffe, meistens Mittwochabend nach der Arbeit für 1,5h und sonntags für 2h. Dort lerne ich sehr viel und sehe auch schon Fortschritte, was mich sehr freut. Der Fokus liegt auf dem Sprechen und dem Lesen von Schriftzeichen. Die Schriftzeichen mit der Hand zu schreiben lerne ich nicht – zu kompliziert. Allerdings kann ich mittlerweile auch ein paar Schriftzeichen mit dem Computer/Handy schreiben. Grade merke ich, dass ich euch unbedingt bald mehr über chinesische Sprache und Schriftzeichen schreiben muss – das ist ein eigener Blogeintrag! Jedenfalls sehe ich schon die ersten Ergebnisse, ich kann immer mehr lesen, verstehen und sprechen. Ich versuche auch möglichst viel mit meinen Kollegen zu üben – sie sind sehr hilfsbereit und geduldig mit mir. Sprachen waren ja schon immer meine Leidenschaft, deshalb macht es mir jetzt auch Spaß 😊 

Diesen Blogeintrag möchte ich nun Shanghai widmen. Ich arbeite von Beginn an in einem Projekt mit, für das ich 1x pro Monat eine Dienstreise nach Shanghai machen muss. Deshalb hatte ich jetzt schon mehrmals die Chance, nach Shanghai zu reisen.

Shanghai ist die größte Stadt Chinas mit ca. 24 Mio. Einwohnern. Sie liegt an der Ostküste, ca. 1.000 km von Beijing entfernt. Die Stadt ist moderner als Beijing – es ist das Finanzzentrum von China. Am sogenannten „The Bund“, der Uferpromenade am Huangpu-Fluss liegen die wichtigsten Finanzhäuser. Auf der gegenüber liegenden Fluss-Seite befindet sich die prägende und beeindruckende Skyline von Shanghai. Dort reihen sich zwei besonders markante Bauwerke ein: der höchste Skyscraper in China und gleichzeitig dritthöchste Turm der Welt („Shanghai Tower“) und der Fernstehturm, auch genannt „Pearl-Tower“ aufgrund seiner perlenartigen Struktur. Insbesondere bei Nacht ist die Skyline umwerfend. Die Skyscraper wechseln regelmäßig ihre Farben und glitzern. Bunt belichtete Schiffe fahren auf dem Fluss und es ist faszinierend. Um 23h wird die Beleuchtung ausgeschaltet und man kann die Kulisse nur noch erahnen.

Das Klima ist ebenfalls anders – es herrscht viel höhere Luftfeuchtigkeit und es regnet mehr. Das Klima in Beijing war bisher eher trocken und der Sommer ist sehr warm, oft über 30 Grad. Vor einigen Wochen hat das Wetter umgeschlagen, es wird jetzt Herbst und hat sich schon deutlich abgekühlt. Es gibt hier einen Satz „Mit jedem Herbstregen wird es ein bisschen kälter“ – das stimmt tatsächlich.

Vor einiger Zeit habe ich ein langes Wochenende in Shanghai verbracht. Leider hatte ich ein bisschen Pech und es hat es fast die ganze Zeit geregnet. Dennoch habe ich das Beste draus gemacht.

Ich habe den Yuyuan Garden besucht – ein Garten, der 400 Jahre alt ist und bekannt für die chinesische Gartenkunst. Er wurde von einem Beamten für seine Eltern errichtet, damit diese ihren Lebensabend glücklich dort verbringen können (Yu = glücklich und zufrieden, Yuan = Garten). Der Garten ist sehr hübsch hergerichtet, mittendrin stehen viele Pavillons in chinesischer Architektur. Der Garten ist in mehrere Abschnitte mit unterschiedlicher Architektur geteilt. Dass man einen Abschnitt wechselt, sieht man an einer Mauer mit einem Drachenkopf drauf – siehe Foto. Die Pavillons muten für uns wie Tempel an, aber sie haben keine religiöse Bedeutung.

An einem Tag hat es so stark geregnet, dass ich ins Museum (Shanghai Urban Planning Exhibition) gegangen bin. Dort gab es viele interessante Infos über Shanghai. Interessant ist, dass Shanghai sich in relativ kurzer Zeit von nicht mehr als einem Fischerdorf zu einer riesigen Finanz- und Wirtschaftsmetropole entwickelt hat. Die Entwicklung begann v.a. nach dem sog. Opiumkrieg (ca. 1843), in Folge dessen China mehrere Häfen für internationalen Handel öffnen musste. Viel wurde in Vorbereitung auf die Expo 2010 modernisiert und ausgebaut. In dem Museum gibt es ein Stockwerk mit einem riesigen Modell von Shanghai. Die Stadt inkl. aller Gebäude ist nachgebaut und man bekommt einen guten Überblick.  Der Massstab ist 1:500 und es hat 14 Jahre gedauert, um das Modell zu bauen.

Nachdem das Wetter am nächsten Tag besser war, war ich in einem Park unterwegs – viele Menschen waren bei dem schönen Wetter dort und haben Karten gespielt, Musik gehört und getanzt. Ich habe es hier in China nun schon öfters gesehen, dass Menschen sich an öffentlichen Plätzen zum Tanzen treffen und finde das sehr schön und gesellig.

Ich habe das Wochenende auch genutzt, um alte Bekannte zu treffen: Eine chinesische Kollegin aus meiner Firma in Deutschland war an diesem Wochenende auch in Shanghai. Mit ihr habe ich mich in meinen Monaten in München angefreundet. Außerdem eine deutsche Ex-Kollegin von der DB und ihren Mann, die aktuell auch beruflich nach China entsendet sind. Eine schöne Gelegenheit 😊 

Shanghai gefällt mir gut. Insbesondere bei Nacht, wenn sich Dunkelheit über den Beton legt und man nur noch ein Lichtermeer sieht… Mir gefällt auch der Kontrast z.B. zwischen alten/traditionellen und neuen Gebäuden. Insgesamt erscheint mir die Stadt moderner und internationaler als Beijing. Beim Kaffee bestellen habe ich deutlich weniger Probleme als in Beijing. Dafür ist Beijing ein besseres Training für mein Chinesisch 😉.

Meine Lieben, der nächste Blogeintrag wird nicht so lange auf sich warten lassen – versprochen!

Alles Liebe, Diana

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Hello everyone,

finally a new blog entry… I have been writing on it for quite a while, but couldn’t really finish it for some reason… But now! 😊

Time is running. I am in China since 5 months now and kind of settled down now. Already in June, I moved into an own apartment: one room with kitchenette and bathroom. It is fully furnished as I didn’t bring any furniture with me to China. The flat is located in the same area as the apartment I lived in during my first month here. I like this area, I take a bus to the office and the metro is very close, too. I enjoy the apartment because it’s nice to come home to an own flat in the evening.

Also, I started a language course some time ago. I see a lovely, 25-year-old Chinese teacher for two lessons per week. Most of the times I take one class on Wednesdays after work (1.5h) and the other one on Sundays (2h). I learn a lot and can see some progress already, which makes me happy and keeps me motivated. We are focusing on speaking and reading of characters. I am not learning how to write the characters myself as it´s too complicated. Nevertheless, I can already type a few characters with the phone. I am just realizing that I need to create an own blog entry just for Chinese language and characters. I try to practice as much as possible with my colleagues, who are very helpful and patient with me. As I always have had a passion for languages, I am quite enjoying it!

This blog entry is about Shanghai. From the very beginning I have been working in a project which required me to go to Shanghai once a month. Therefore I´ve had several chances to go there.

Shanghai is Chinas biggest city with a (urban and Greater) population of around 24 million people. It is located at the East coast around 1.000 km from Beijing. While Beijing is more traditional, Shanghai appears to be more modern and is the financial capital of China. At the bank of the Huangpu-river, the so-called “Bund”, all important financial institutions are based. On the other side of the river there is the super impressive skyline. Two skyscrapers are especially interesting: the highest skyscraper in China and second-highest in the world, called Shanghai Tower as well as the broadcasting tower, called “Pearl Tower” because of its interesting shape. I love the skyline at night. The buildings are lighted nicely, change colors or sparkle. Colorful lighted ships go on the river. At 11 P.M., the lights are turned off and you can only guess the shapes of it.

The climate is different, too. It´s much more humid and rains more often. Climate in Beijing has been rather dry so far and the summer was quite hot with often more than 30 degrees. A few weeks ago, it started turning colder and its becoming autumn now.

Also, a few weeks ago I used the chance to spend a long weekend in Shanghai. I was a bit unlucky as it rained almost all the time. Nevertheless, I made the best out of it!

I visited Yuyuan Garden – a more than 400 years old garden and famous for its botanical diversity. It was created by an ancient government employee for his parents in order to spend their retirement happily (Yu = happy and satisfied, Yuan = garden). The garden is really beautiful with many pavilions of Chinese architecture. There are different areas with different architecture in the garden which are separated by walls with dragon heads (see photo). For people like me, the pavilions appear like temples with religious meaning, but this is not the case.

One day was so rainy that I went to a museum, the Shanghai Urban Planning Exhibition. In there, I got a lot of information about Shanghai and its development. It is interesting how Shanghai developed from a fishermen’s village to a huge financial and economical metropole within a relatively short amount of time. This is due to the fact that after the opium war (ca. 1843) Shanghai was forced by Europeans to open its harbor for international trade.

In preparation for the Expo 2010 a lot has been modernized. In the museum, there is one floor with a model of Shanghai, which gives a good overview about the city structure. It has a 1:500 scale and took 14 years to be completed.

After the weather got a bit better on the next day, I went to a park. Many people were enjoying themselves in the park, e.g. playing cards, listening to music or dancing. I have seen it quite a few times now that people come together in public parcs for dancing and I like it.

I have also used the weekend to meet some old friends. A Chinese colleague from my company also was in Shanghai for that weekend – it was nice to see her as we became friends during my time in Munich. Also, I met a former colleague from DB and her husband who both are working as expats in China since a few months. That was nice, too 😊

I like Shanghai, especially at night when the city turns into a sea of lights. I also like the contrast between e.g. old and modern buildings. As it is more modern and international than Beijing, I do have less problems to find my way around, e.g. when ordering a coffee. On the other hand, Beijing is a better training for my Chinese… 😉

My dears, I promise that the next blog entry will not take as long again!

– Diana



3 Gedanken zu “Shanghai 上海

  1. Liebe Diana, danke schön für deinen ,so anschaulichen ,Block. Du gibst mir damit die Gelegenheit zu lernen und auch in Gedanken bei dir zu sein. Auch bei uns regnet es viel ,im Moment. Schönes Herbstwetter halt.😘 Ein schönes Wochenende wünsche ich dir. Deine Monika

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  2. Liebe Diana, sei bedankt, dass du uns so ausführlich an deinem neuen Lebensabschnitt teilnehmen
    läßt!! Durch deine eindrucksvollen Fotos haben wir einen kleinen Eindruck von Shanghai gewinnen
    können. Dafür ein herzliches Dankeschön! Wir sind gespannt auf deinen nächsten Bericht.
    Lass es dir gut gehen und bleibe gesund.
    Mit den besten Grüssen von Bärbel und Jürgen.
    P.S. Ich hoffe sehr, dass meine E-Mail dich erreicht.

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  3. Gelesen schon Anfang Januar, aber jetzt erst kommt die Antwort!!
    Liebe Diana, wieder hast du einen so eindrucksvollen und ausführlichen Bericht verfaßt
    und uns Malaysia nähergebracht. Hab ganz herzlichen Dank dafür. Deine Fangemeinde
    wird eines Tages zu einer eigenen Expedition aufbrechen, weil die Neugier so groß geworden
    ist.
    Bleibe gesund und sei herzlichst aus Hannover gegrüßt von deiner Bärbel.

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