Hallo meine Lieben!
Eine Motivation, nach China zu ziehen, war es, nah an vielen tollen Reisezielen in Asien zu sein. Wie ihr vielleicht wisst, wurde meine Reiselust vor 2 Jahren in Thailand „entfacht“, woraufhin ich in 2018 nochmal Thailand, Laos und Kambodscha besucht habe. Südostasien hat es mir angetan. Anfang Oktober hatte ich den ersten längeren Urlaub außerhalb von China. Auf meiner Liste für Top-Reiseziele standen Japan, Südkorea und Malaysia. Letztendlich habe ich mich dann für Malaysia entschieden. Malaysia liegt in Südostasien, es grenzt im Norden an Thailand und ist in 2 Teile geteilt: Peninsula Malaysia (Halbinsel) und East Malaysia (Insel Borneo).
Malaysia hat ca. 32 Mio. Einwohner. Es ist ehemalige britische Kolonie und wurde 1957 unabhängig. Die Bevölkerung heute ist sehr vielfältig: ca. 60% Malay, 20% Chinesen, 10% Inder. Diese Vielfalt findet sich überall wieder, z.B. im Stadtbild, in der Sprache, in der Kleidung. Staatsreligion ist der Islam, viele der Malay-Frauen tragen Kopftücher (Hijab). Repräsentatives Staatsoberhaupt ist der König. 9 von 13 föderalen Staaten von Malaysia haben einen Sultan. Der König wird alle 5 Jahre aus den Reihen der 9 bestehenden Sultane gewählt.
Nach Malay ist Englisch die 2. Staatssprache, was es für Touristen sehr angenehm macht. Und man muss sagen: Die Menschen sind unglaublich freundlich. Oft haben mir Leute auf der Straße einfach so einen schönen Tag gewünscht und viele waren interessiert an meiner Herkunft. Das war wirklich bemerkenswert!
Kuala Lumpur (abgekürzt „KL“) ist die Hauptstadt von Malaysia mit rd. 1,8 Mio. Einwohnern im Stadtgebiet. Sie liegt auf der Peninsula Malaysia und ist ca. 6 Flugstunden von Beijing entfernt. Nach Abflug in Beijing habe ich 6 Stunden am Stück durchgeschlafen, bis kurz vor der Landung.
Wer von euch kann sich noch an die verregnete Tour durch Bangkok zu Beginn meiner langen Reise 2018 erinnern? Da habe ich doch die malaysische Familie kennengelernt. Mit dem Sohn, Jonathan (Jon), bin ich seither in Kontakt geblieben und nun, nach ca. 1 ¼ Jahren, haben wir uns wiedergesehen. Er hat mich vom Flughafen abgeholt und das Wochenende mit mir verbracht.
Während meines Besuches gab es sehr starken „Dunst/Nebel“ – ich kann gar kein richtiges deutsches Wort dafür finden, weil wir das so gar nicht kennen. Dieser Dunst entsteht dadurch, dass im nahegelegenen Indonesien Wälder abgebrannt werden, vor allem für landwirtschaftliche Zwecke. Der Dunst zieht dann, je nach Windrichtung, weiter und kann ganze Städte in Nebel Hüllen. So auch an diesem Wochenende. Auf dem Erdboden ist es gar nicht so auffällig. Als wir dann jedoch den „KL-Tower“ in 421m Höhe besucht haben, wurde es sehr deutlich. Eigentlich ist der Tower ein toller Aussichtspunkt, um die Stadt von oben zu beobachten. Durch den Dunst war leider nichts in der Ferne zu sehen – schade.

Am nächsten Tag sind wir in den „Kuala Lumpur Bird Park“ gegangen, einen groß angelegten Vogelpark in der Stadt. Hier haben wir viele verschiedene exotische Vogelarten besichtigen können und ein schönes, touri-mäßiges Vogel-Foto gemacht. Ein Paradies für mich! 🙂

Mein Hotel lag in der Nähe einer bekannten Moschee, der „Masjid (= Moschee) Jamek“ im Stadtzentrum. Morgens gegen 5 Uhr bei Sonnenaufgang bin ich von einem Gebetsruf geweckt worden, Adhan oder Azan genannt. Im Islam wird 5x pro Tag gebetet und das Gebet wird durch den Gebetsruf eingeleitet. Ich konnte ihn hören, da er aus der Moschee mit Lautsprecher hörbar wurde. Ich habe den Sonnenaufgang dann am Fenster beobachtet – das war ein magischer Moment, da die Stadt zu dieser Zeit noch ganz ruhig ist. Das hier sind Videoaufnahmen mit der Moschee, mit denen ihr einen Eindruck bekommt: https://youtu.be/pIn7diGUShA. Ich habe die Moschee später am Tag noch besucht, sie hat einen interessanten Baustil und einen schönen Innenhof.

An einem Tag habe ich Kuala Lumpur auf eigene Faust erkundet. Wie so oft bin ich einfach mal losgezogen und habe mich treiben lassen. Ich habe verschiedene Viertel gestreift. Ich bin in Chinatown („Petaling Street“) und Little India gewesen. Dort habe ich verschiedenes Essen probiert und bin auf freundliche und aufgeschlossene Menschen getroffen. Neue Entdeckung: An vielen kleinen Ständen wurden in grüne Blätter gewickelte, mit weißer Paste bestrichene und hölzern aussehende Stücke verkauft. Ein Verkäufer nannte mir einen Namen, den ich jedoch nicht kannte – er signalisierte mir, ich sollte es Kauen. Ich habe einfach mal eins probiert. Es hat mir überhaupt nicht geschmeckt – zu bitter! Erst einige Zeit später habe ich festgestellt, was das eigentlich wirklich ist…
„Betelbissen“-Verkaeufer „Betelbissen“
Exkurs: Betel- oder Arekanuss
Die Betelnuss ist der Kern, der von der Betelnusspalme stammt, die in Südostasien sehr verbreitet ist. Die Wirkung der Nuss bei Konsum ist anregend, berauschend, euphorisierend, stimulierend. Sie ist also eine ähnliche Wirkung wie Koffein oder Nikotin oder sogar Alkohol. Meistens wird sie als „Betelbissen“ konsumiert. Die Nuss wird getrocknet und zerhackt in ein Betelpfefferblatt (nicht Teil der Palme, sondern andere Pflanze) gewickelt. Außerdem wird gelöschter Kalk (die weiße Paste) hinzugegeben, um die Aufnahme der Stoffe im Körper zu verbessern. Um den bitteren Geschmack zu mildern, werden oft weitere Gewürze oder Kautabak dazugegeben.
Die Tradition des Betelkauens scheint in Asien sehr alt und von mehreren Hundert Millionen praktiziert. Das war mir nicht bewusst, ist aber nicht verwunderlich mit Blick auf die Nutzung als Rauschmittel. Da es jedoch krebserregend zu schein scheint, wird laut meiner Recherche von vielen Ländern mittlerweile versucht, den Konsum einzudämmen.
Außerdem habe ich den „Merdeka (= unabhängig, frei) Square“ besucht, den Platz, wo 1957 die Unabhängigkeit von Großbritannien erklärt wurde und heute diverse Veranstaltungen stattfinden. Angrenzend an den Platz steht das „Sultan Abdul Samad Building“ im maurischen Baustil, das heute den Obersten Gerichtshof beherbergt.

Zum Ende meiner Reise hat Jon mich in ein ganz tolles Restaurant eingeladen. Es liegt nahe der Wahrzeichen KL’s, den berühmten Petronas Twin Towers. Hauptmieter ist die malaysische Öl- und Gasfirma Petronas. Das Restaurant befand sich im 57. Stock eines Skyscrapers neben den Twin Towers und man hat einen tollen Blick auf die Stadt. Service und Essen waren herausragend und ein toller Abschluss für meine schöne Reise!






Kuala Lumpur ist eine interessante Stadt, in der man gut einige Tage verbringen kann. Mir gefällt die Diversität in Bevölkerung und Stadtbild. Es ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Ich kann jedem einen Besuch empfehlen!
Neben Kuala Lumpur habe ich den Großteil meiner Zeit auf Borneo verbracht. Dort war es so schön, dass es einen eigenen und somit den nächsten Blogeintrag wert ist.
Street food Street view Petronas Towers @ day Petronas Towers @ night Magic stones 😉 Street Food @ Little India
++++++++++++++++
Hi everyone!
One of my reasons to move to China was to be close to nice travel destinations. Two years ago my “Asian wanderlust” was triggered when I went to Thailand for the first time. The year after that, I returned for 10 weeks to Thailand, Laos and Cambodia. End of September, I had my first longer holiday in China. My top destinations were Japan, South Korea and Malaysia. Finally I chose Malaysia. It is located in Southeast Asia, bordering Thailand in the north and divided in two parts: Peninsula Malaysia and East Malaysia (island Borneo).
Malaysia’s population is 32 Mio. It is a former British colony and became independent in 1957. The population nowadays is very diverse: ca. 60% Malay, 20% Chinese, 10% Indian descent. This diversity is reflected everywhere, e.g. in cityscape, language, dressing of people. State religion is Islam, many of the women are wearing headscarf (hijab). Representative state head is the king. 9 of 13 federal states have sultans. The king is elected every 5 years from the circle of the existing 9 sultans.
Next to Malay, English is second state language, which makes it really comfortable for tourists. And I have to point out that people are really friendly. Often people just wished me a nice day on the street when passing by. Many of them were very interested where I come from. That was really remarkable!
Kuala Lumpur (short „KL“) is the capital with around 1.8 million inhabitants in the city. It’s located on Peninsula Malaysia and the flight from Beijing takes around 6 hours. I immediately fell asleep on the plane and woke up shortly before landing. Who of you can remember the city tour through Bangkok with the monsoon rain shower boat trip? On this day I got to know a Malaysian family – and stayed in touch with Jon. 1.25 years later we got the chance to meet again. He picked me up from the airport and spent the weekend with me.
During my visit, there was strong haze in KL. It comes from Indonesia where forests are burned down, mainly for agricultural purposes. Dependent on the wind direction, the haze can turn whole cities into grey. When walking on the ground, it doesn’t appear so bad. But when we entered the top of the 421m high “KL-Tower” it got very obvious. Normally KL-Tower must be a great viewing point for the city, but this time, the view was very limited. What a pity.
Next day we went to „KL Bird Park“, a really big free-flight aviary. We could see many exotic birds – what a paradise for me! We also took a really funny and touristy picture.
My hotel was located close to a famous mosque, “Masjid Jamek” in the city centre. In the morning at sunrise around 5, I woke up from a prayer call from loudspeakers, called Adhan or Azan. In Islam, there are 5 praying times per day. I then watched sunrise from the window and listened to the sound, which was magical as the city was still very quiet at that time. Here you can get an impression: https://youtu.be/pIn7diGUShA. On the same day, I visited the mosque, which has an interesting architecture and inner yard.
One day, I explored KL on my own. As I like to do it, I just started walking without a destination. I passed different quarters like China Town („Petaling Street“) and Little India. I tried different foods and got in touch with friendly people. Something new that I’ve found: I saw quite a few shops selling small wooden pieces wrapped in green leaves with a white sauce. I asked a seller but didn’t know the name he told me. He told me I have to chew it so I just tried one. It didn’t taste good, just way too bitter. Only some later time I have realized what it was…
Betel nut
Betel nut is the kernel of the betel nut palm tree, which is very wide-spread in Southeast Asia. The effect often is euphoriant, intoxicant or numbing. It therefore is a kind of drug like caffeine, nicotine, or even alcohol. The kernel is dried and cut and wrapped into a betel vine leaf (different plant). Lastly, the white sauce is liquid lime (more like chalk, not the fruit), which is added to improve the absorption of the body. In order to reduce the bitter taste, sometimes tobacco or other spices are added.
Betel chewing seems to have a long tradition in Asia and it is consumed by hundreds of million people. I was not aware of that, but it is not surprising regarding its intoxicant effect. My research also taught me that it can cause cancer and therefore many countries try to reduce the consumption of it.
I have also visited Merdeka square. Merdeka means “independent” and is the square where the independence from Great Britain was declared in 1957 and today a lot of big events take place. Close to the square there is the „Sultan Abdul Samad Building“, a beautiful complex in Moorish style, which hosts the Court of Justice today.
At the end of my trip Jonathan invited me to a great restaurant. It is located in a tower next to KL’s landmark, the Petronas Twin Towers. They are called after their builder, the Malaysian oil and gas company Petronas. The restaurant is on 57th floor and we had a great night view of the city. Food and service were incredible and it was a very nice ending to my beautiful journey. Thank you, Jon 🙂
My resume of KL is that it is a nice city to spend a few days in. I like the diversity, it is a melting pot of different cultures and a must-see when in Malaysia!
I have spent the most of my time on Borneo. This island is so beautiful that it is definitely worth a whole own blog entry – stay tuned! 🙂